Warum die schönsten Orte aus der Luft noch schöner sein können
Das „Gräflicher Park Grand Resort“ von oben: Die Luftaufnahmen haben eine ganz eigene Ästhetik und lassen erahnen, worauf die Vision des „Grand Resort“ basiert. (Foto: Manuel Bonn und seine Drohne) |
Sicherlich werden mich einige Kollegen in diesem Beitrag erkennen. Für alle anderen Leser möchte ich hiermit die Gelegenheit nutzen und mich kurz bei Ihnen vorstellen: Mein Name ist Manuel Bonn und bin seit November 2011 im Customer Service der Abteilung ZD Informationstechnologie in der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, zu der auch der Gräfliche Park gehört, tätig.
Warum tauche ich nun im Gräflichen Blog auf?
Durch
reinen Zufall haben die Kollegen aus der PR von meinem Hobby gehört und mich
direkt verhaftet, darüber zu berichten. Jetzt freue ich mich, über ein aus
meiner Sicht sehr interessantes, aber auch anspruchsvolles und zeitintensives Hobby
zu präsentieren. Mein Hobby ist Drohne fliegen. Ein bisschen gefährlich sieht das „Spielzeug“ fast schon aus. Es will aber nur Bilder machen… . (Foto: Alisa Venth) |
Drohnen bzw. Multicopter (wie es korrekt
heißt) sind mittlerweile ein beliebtes „Spielzeug“ für Groß und Klein
Es
gibt die verschiedensten Varianten und Ausführungen: In Miniausführung, um im
heimischen Wohnzimmer mal die Bilder von der Wand zu holen. Mit bzw. ohne
Kamera, um auch mal einen Schnappschuss vom umliegenden Fluggebiet zu machen,
oder auch in Varianten, mit denen man in der Lage ist, professionelle Videos
und Bilder zu produzieren. Die professionelle Variante habe ich aufgegriffen
und beschäftige mich nun schon relativ lange mit diesem Bereich. Meine Drohne
ist an der Stelle schon kein Spielzeug mehr und verlangt natürlich auch gewisse
Anforderungen an den Piloten.
Anforderungen an den Piloten
Man
muss sich im Klaren sein, was man mit einem Einsatz einer Drohne für
Voraussetzungen erfüllen muss. Hier gibt es zum einen den Part der
Versicherung, die bei einem eventuellem Absturz einen Schaden entsprechend
reguliert (der Abschluss einer solchen Versicherung ist Pflicht). Leider wird
dieses zum Teil von Piloten unterschätzt, es sollte aber jedem bewusst sein,
das so ein Absturz, auch wenn es nur eine Minidrohne ist, zum Teil einen großen
Schaden anrichten kann, sei es an Personen oder an Material.
Zum
anderen gibt es auch entsprechende rechtliche Auflagen, die ein Copter-Pilot
einhalten muss: Wo darf ich fliegen? Was darf ich filmen und fotografieren? Aber
dies es ein recht umfangreiches Thema, welches hier den Rahmen sprengen würde.
Dafür werden entsprechende Lehrgänge angeboten, die ich an dieser Stelle nur jedem
empfehlen kann, der in dieser Richtung tätig werden möchte. Wenn man sich hier
entsprechend weiterbildet, den einen oder anderen Lehrgang besucht und sich mit
der Thematik auseinandergesetzt hat, steht dem Fliegen eigentlich nichts mehr
im Wege.
Gesagt, getan, Copter startklar gemacht und
hoch damit
Wenn
man einmal selber in der Lage ist, sein Umfeld aus der Vogelperspektive zu
sehen, „haut“ einen das schon um. So einen schönen Anblick der Welt aus der
Vogelperspektive bekommt man eigentlich nie, daher macht dieses Hobby gerade so
viel Spaß. Man wird staunen, wie schön
eigentlich die Umgebung und das Umfeld sein kann. Der Gräfliche Park – an sich
schon ein wunderschöner Ort – hat zum Beispiel aus der Luft nochmal einen ganz
anderen Zauber, weil alles so friedlich und ruhig aussieht, fernab von dem
ganzen Stress und Trubel, den man sonst auf „dem Boden der Tatsachen“
mitbekommt.
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Drohne in der Luft, Pilot glücklich. . (Foto: Alisa Venth) |
Nachbearbeitung
Allerdings
kommt meistens nach dem Spaß auch die Arbeit, sprich die Nachbearbeitung des
Materials. Hier kommen schon relativ große Datenmengen zusammen, sei es in Form
von Fotos oder Videos, die aussortiert, nachbearbeitet, gesichtet, geschnitten
werden wollen, usw. Gut und gerne investiere ich hier nach einem Einsatz schon einmal
drei bis vier Stunden, um perfekte Ergebnisse zu erzielen, manchmal auch mehr.
Hier
wiederum wird natürlich auch entsprechendes Material zur Bearbeitung benötigt.
Dies fängt an bei einer entsprechenden Software, um das Material zu bearbeiten,
und hört auf bei einem entsprechenden PC, der in der Lage ist, hochaufgelöstes
4K-Material (4x höhere HD-Auflösung als FULL-HD) zu verarbeiten und zu
bewältigen. Im Ganzen zählt immer das Ergebnis: Wenn man sich dann die Bilder
und die entstandenen Videos nach der Fertigstellung anschaut, haben sich die
Mühen gelohnt.
Die Brunnenarkaden mit dem dahinter liegenden Heckengarten (Foto: Manuel Bonn und seine Drohne) |
Im
Großen und Ganzen sind das die wesentlichsten Informationen kurz
zusammengefasst. Ich hoffe, ich konnte hier einen kleinen Einblick über ein
sehr interessantes Thema gewähren und habe bei dem ein oder anderen vielleicht
sogar Interesse geweckt, auch mal ein bisschen in das Thema hinein zu
schnuppern.
Informationen für die Technik-Interessierten über
mein Equipment:
Mein Quadrocopter, die DJI
Inspire 1, besitzt eine 12,4 Mega-Pixel Kamera und filmt mit einer maximalen Ultra-HD-Auflösung
(4096px mal 2160 px). Die Kamera ist entsprechend auf einem sogenannten Gimbal aufgehängt,
der für ein verwackelungsfreies und stabiles Bild sorgt.
è Ein Gimbal ist
erst einmal eine kardanische Aufhängung / Lagerung – also eine Lagerung in zwei
Ebenen mit rechtwinklig zueinander angeordneten Lagern. Diese spezielle
Anordnung und ein ausgewogener Schwerpunkt ermöglicht dem Objekt in der Mitte
eine dreidimensionale Bewegung. Bei einem entsprechend ausgerichteten
Schwerpunkt würden Bewegungen der Umgebung automatisch ausgeglichen. Man nutzt
dieses Prinzip z.B. auf Schiffen, um einen Kompass so zu lagern. Trotz
Wellenbewegung bleibt der Kompass dadurch immer in Waage.
Dieses Prinzip nutzt man bei Drohnen,
um so die Kamera aufzuhängen. Allerdings genügt das Prinzip Schwerpunkt nicht,
um das Videobild der Kamera ordentlich zu stabilisieren. Die feinen Bewegungen
und Ruckler der Drohne sind viel zu schnell und die Masse der Kamera wäre viel
zu träge. Schwingungen und Bewegungen würden zwar gedämpft aber nicht
eliminiert werden.
Daher hängt
man einen Kamera-Gimbal nicht an drehbaren Lagern auf, sondern an
Elektromotoren. Diese Brushless-Motoren (=bürstenlos) sind extrem schnell.
Außerdem wird an der Kameraaufhängung ein Sensorpaket befestigt – eine so
genannte IMU (Inertial measurement unit), die die Lage und
Beschleunigung der Kamera im Raum in Echtzeit messen kann. (Gimbal-Systeme
haben in der Regel eine eigene IMU – in einzelnen Fällen wird aber auch die
bereits existierende IMU des Copters mit genutzt / mit angezapft. Der Copter
selbst benötigt nämlich ebenfalls eine IMU, um seine eigene Lage auszugleichen
und nicht umzukippen z.B. bei Wind).
Das Gewicht des Copters beträgt mit Akku
ca. 3 kg. Die maximale Flugzeit beträgt ca.18 bis19 Minuten, mit einem alternativen
Akku, der zusätzlich erworben werden kann, verlängert sich die Flugzeit auf 23
Minuten, hier steigt das Gewicht dann allerdings auf 3,4kg.
Gesteuert wird die Copter über eine
Funkfernbedienung, die parallel auch ein Live-Bild des Copters auf einem Tablet
darstellt. Das Tablet stellt mit einer entsprechenden App die visuelle
Kommunikation mit dem Piloten sicher, hier wird das Livebild, Flugdaten wie
Höhe, Entfernung, Geschwindigkeit etc. angezeigt. Über die App lassen sich auch
die Einstellungen für die Kamera treffen, wie z.B. ISO-Empfindlichkeit,
Belichtung, Aufnahmeart. Diese App ist sehr umfangreich in Ihren Funktionen und
bietet dem Piloten vielseitige Möglichkeiten.
Zur Navigation wird GPS verwendet, der
Standort des Copters wird immer im Livebild auf einen entsprechenden
Kartenausschnitt dargestellt. Die maximale Flughöhe ist mit 4500m angegeben.
Nach geltendem Recht der Luftfahrtverordnung darf hier allerdings eine maximale
Flughöhe von 100m ohne besondere Genehmigung und Aufstiegserlaubnis nicht
überschritten werden.
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